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11.03.2022
Gedenktag für Terroropfer

Es war 2004, am 11. März: In Madrid gab es zehn Bombenattentate auf den Bahnhof und auf Züge. 191 Menschen starben, mehr als 1.800 wurden verletzt. Deshalb wurde der 11. März zum jährlichen Gedenktag für Terroropfer. Deutschland begeht diesen Tag heute zum ersten Mal offiziell. Die Fahnen werden auf Halbmast gesetzt.

Es gibt Gedenktage, die müssen erklärt werden. Woran soll gedacht werden, was hat der Tag mit uns zu tun? Dieser nicht. Die Liste der Anschläge und Opfer ist lang: Ich denke an den Irak, Kongo, Norwegen, an Paris, Brüssel und schließlich an den Berliner Weihnachtsmarkt, an Halle und Hanau. Das sind längst nicht alle. Und seit zwei Wochen: die Ukraine. Die Liste wird länger, gerade jetzt, jeden Tag.

Ich glaube kaum, dass sich Terroristen durch solche Gedenktage aufhalten lassen. Der Gedenktag richtet sich an uns. Es geht um das Erinnern, darum, dass die Opfer nicht vergessen werden und nicht das Leid, das jeder Anschlag bedeutet. Vergessen und verdrängen wir, sagt eine jüdische Weisheit, würden wir damit das Leid nur verlängern. Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung. Das sind wir nicht nur Opfern und Angehörigen schuldig, sondern auch uns selbst. Erinnern bedeutet auch ver-innern. Indem wir uns erinnern, verinnerlichen wir, was passiert ist. Mir machen es als Land und ganz persönlich zu unserer Sache. Und was bewirkt das? Dass wir Hass und Hetze widersprechen.

Das wünscht sich Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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