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29.11.2023
Glück und Leid sehen

Die Freilassung der israelischen Geiseln in den letzten Tagen hat wohl Viele berührt. Auch mich.

So lange haben die Menschen auf diesen Moment der Freiheit gewartet. Die Zeit davor war einfach nur Horror. Die Ungewissheit, die Angst und Sorge. Wie viele Tränen sind geweint worden, wie viele Bittgebete sind gesprochen worden! Ich habe die langen gedeckten Schabbat - Tische vor Augen, mit leeren Stühlen für alle, die als Geiseln genommen wurden. Die Bilder von ihnen, Männer, Frauen, Kinder.

Nun fließen Freudentränen und Dankgebete werden gesagt, laut oder leise. Auch auf palästinensischer Seite sind Menschen wieder glücklich vereint. Gefangene sind im Austausch frei gekommen.

Was mich auch beeindruckt hat, ist die Reaktion der anderen Angehörigen der Geiseln. So viele haben sich mit gefreut, auch wenn ihre Lieben nicht zu den Freigelassenen gehörten, haben gejubelt und geklatscht, als die ersten Busse über die Grenze kamen. Der Israeli Yoni, der seine Frau und seine beiden kleinen Töchter wieder glücklich in den Armen halten darf, denkt auch in der Stunde des Glücks an die Anderen. „Ich feiere erst, wenn alle anderen auch frei sind“, sagt er.

Das finde ich ganz groß. Trotz des eigenen Glücks das Leid der Anderen nicht zu vergessen. Beides liegt so dicht nebeneinander. Beides sehen, das macht Menschlichkeit aus. Nicht nur im Nahen Osten. Überall.

Einen guten Tag wünscht aus Eisenach Cornelia Biesecke, ev. Kirche


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