Na? Haben Sie sich gestern Abend mit Bekanntgabe der Stimmergebnisse mehr erhofft? Haben Sie mitgebangt, welche Partei gewinnt? Oder waren Sie zornig? Manche haben sicher umgeschaltet, weil sie all dem gar nicht mehr vertrauen: wählen gehen und hoffen, dass es sich lohnt.

Es lohnt sich immer, finde ich. Es lohnt sich immer, einem Menschen zu vertrauen und einer guten Sache seine Stimme zu geben. Auch wenn es ganz anders kommt und alle Zeichen auf Sturm stehen.

Und jetzt heißt es eben miteinander reden. Reden über das, was strittig ist und politische Lösungen finden, die gut für alle sind. Weiter die Wahrheit sagen und den politischen Gegner nicht verteufeln, sondern mit ihm reden. Dazu hat Gott uns gemacht, dazu hat er uns eine Stimme gegeben.

Ich will mir den Mund nicht stopfen lassen, steht im Psalm 40. Ich will reden von Gottes Gerechtigkeit, auch wenn es schwierig ist und ich will an der Tatsache, dass er uns alle geschaffen hat und dass er der einzige ist, der das letzte Wort über uns spricht und bis dahin heißt es: anpacken und mitgestalten den demokratischen Diskurs.

Sagt: Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land