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26.11.2024
Kein Platz für Rassismus

In Ebersdorf im Saale-Orla-Kreis steht eine Bank vor der Kirche.
Es ist keine gewöhnliche Bank.
Es ist eine Bank mit einer Geschichte.
Und mit einer klaren Botschaft.
„Kein Platz für Rassismus“ steht an einer Seite der Lehne,
und genau an dieser Stelle fehlt die Sitzgelegenheit.

Genau diese klare Botschaft ist der Bank aber auch zum Verhängnis geworden.
Bereits in der Nacht, nachdem die Bank aufgestellt worden war,
wurde die Lehne mit der besagten Botschaft abgesägt.
Dazu ein Zettel als Bekennerschreiben.
Darauf eine krude Botschaft eines Menschen,
der sich angeblich um den Frieden sorgt.

Ist das ein Grund, eine Bank zu zersägen?
Vandalismus für den Frieden?
Viele Menschen, nicht nur in Ebersdorf, können das nicht verstehen.

Aber wie umgehen mit der zersägten Bank und der damit verbundenen Botschaft?
Die Pfarrerin hat sich entschieden:
Die Bank bewusst nur notdürftig zu flicken.
Die Bank trägt eine Narbe.
Der Schnitt der Säge ist klar zu erkennen.
Das ist Absicht.
Ein Austausch oder gar ein Rückzug der Bank kam nicht in Frage.

Die Pfarrerin hat zu einem Friedensgebet eingeladen.
Sie hat eine Kerze entzündet und sucht das Gespräch.
Ihr geht es nicht um Eskalation, nicht um Beschimpfung, sondern um den Dialog.
Allein, ihr fehlt das Gegenüber.
Niemand hat sich getraut, mit ihr zu sprechen.

Schade, denke ich.
Wie gut wäre es, ins Gespräch zu kommen über Sorgen und Ängste,
aber auch deutlich zu machen:
Wir dürfen unsere Angst nicht an anderen auslassen.
Und wir müssen klar bleiben:
Kein Platz für Rassismus!

Sagt Ramón Seliger, Diakonie, Weimar.


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