Es ist eine Postkarte. Bordeaux-Rot. Darauf mit krakeliger Schrift:

„Kinder sind wie ein ganz schweres Haustier. Auf einem hohen Level musst du da sein.“

Ich liebe diese Karte. Sie kommt von den Buchkindern. Ein Verein kümmert sich darum, dass sich Kinder ausdrücken können, eigene Geschichten schreiben, eigene Bücher.

Der Verein sagt über sich, es gehe vor allem um die Haltung der Erwachsenen. Wie sie den Kindern begegnen, sie achten als selbständig denkende und handelnde junge Menschen. Es gehe darum, ihnen Raum zu geben. Sie merkten sehr schnell, dass sie gemeint sind, dass es um sie geht.

Bilder, Kalender und Bücher entstehen, ganze Ausstellungen.

Das wünsche ich allen Kindern, dass sie gerade jetzt in den Ferien, aber eigentlich immer, Raum haben, sich zu zeigen. Ihre Perspektive auf die Welt. Ihren Humor, ihre Fantasie. Aber das wünsche ich auch uns Eltern. Weil wir das so dringend brauchen. Wir lernen nie aus, wir merken, wo wir festgefahren sind.

Die Kinder sind uns eine Zeitlang gegeben sind, wie ein Geschenk. Wie eine Gottesgabe. Gott traut uns zu, das hinzukriegen, auf einem hohen Level zu sein. Kunst mit Kindern machen, ist dafür wunderbar geeignet.

Die andere Karte daneben gefällt mir auch. Grün mit einem großen Tier mit Euter und Krone. Oder vielleicht sind es Ohren. „Und die Kuh Marie-Luise wohnt auf dem Bauernhof. Sie ist sehr gutmütig und kaut sich ihre Gedanken schön.“

Schönen Tag auch Ihnen wünscht Ulrike Greim, Erfurt.