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21.05.2017
Luther vom Sockel geholt

Ob ihm das gefallen hätte? Ich glaube ja nicht. Er war zwar – soweit man weiß – ein durchaus selbstbewusster Mann. Er konnte auftreten. Und er tat es. Aber dass man ihn auf einen Sockel stellt – ich glaube: das wollte er nicht, der Martin Luther. Aber gerade bei uns in Thüringen steht er auf ziemlich vielen Sockeln. Und in diesen Tagen wird er fast zum Heiligen erhoben. Dabei war er ein normaler Mensch. Mit Ecken und Kanten. Und er selbst wollte auch keine Heiligenverehrung. Er hat sich sogar vehement dagegen ausgesprochen. Macht euch nicht klein, hat er den Leuten damals gesagt. Ihr braucht nicht die Heiligen anflehen – ihr könnt selbst zu Gott beten. Direkt. Und stellt auch bitte nicht die Kirche auf den Sockel. Jesus selbst ist der Lebendige, der Erlöser, der Retter. Er ist der Mittelpunkt. Um den soll es gehen.
Ganz klar: Luther hat Jesus Christus auf den Sockel gestellt. Solus Christus. Allein Christus. So hat er es gelehrt.
Was er heute tun würde? Die Luther-Denkmäler abreißen. Die Stelle leer lassen, weil man sich von Jesus kein Bild machen soll. Wir sollen ihn nicht festlegen. Sondern ihn suchen. Im Gesicht unserer Nachbarn, z.B..
Auf dem Sockel würde vermutlich nur ein Zettel liegen: „Such ihn selbst.“
Ach Luther – du hättest viel zu tun in diesen Tagen.

Seufzt die Lutheranerin Ulrike Greim.


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