Augenblick mal, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

28.12.2018
Zwischen den Jahren

Liebe Frau B., vielen, vielen Dank für Ihren lieben Grüße zu Weihnachten! Die haben mich sehr gefreut! Das war eine echte Überraschung.

Und ich weiß – auch wenn Sie es nicht schreiben, wie traurig diese Zeit für Sie ein muss. Vor allem, wenn jetzt die Kinder wieder weg sind. Und die Enkel. Wenn es wieder so still wird im Haus. Und wenn der Sessel, in dem Ihr Mann immer gesessen hat, so fürchterlich leer bleibt. Ich trauere mit Ihnen. Ich weiß: zwei Jahre sind nichts. Die Trauer kennt keine Zeit. Man kann sie nicht abstellen und sagen: Jetzt ist es aber mal gut.

Und gerade diese Tage „zwischen den Jahren“ – wie es so schön heißt – die sind dann besonders lang.

Ja, ich ahne, Sie haben es ja mal angedeutet, wie schwer das ist. Dass da die alten Geschichten hochkommen. Auch die, die man sich lieber nicht noch einmal angucken will.

Lassen Sie es zu. Suchen Sie sich jemanden, mit dem Sie darüber reden können. Gerade über das, was schmerzt. Zwischen den Jahren darf man traurig sein und nachdenklich. Es sind stille Tage. Zeit für das Herz. Für die Seele. In der liegt viel verborgen.

Übrigens auch viel Wunderbares. Ich wette, wenn Sie erzählen, da würde Großartiges zu Tage treten. Wunder, die Sie erlebt haben.

Schreiben Sie es einmal auf. Nur für Sie selbst. Für das Tagebuch. Oder für mich. Das wäre mir ein riesen Geschenk.

Oder für Gott.

Sie wären in bester Gesellschaft.

Fröhliche Tage ‚zwischen den Jahren’!

Das wünscht Ihnen Ulrike Greim aus Weimar.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar