07.09.2021
70 Jahre Bundesverfassungsgericht - Gott muss auch Richter bleiben

Das Bundesverfassungsgericht begann heute vor 70 Jahren mit seiner Arbeit. Seine Aufgabe ist es, die Verfassung zu schützen, unser Grundgesetz. Jeder, der meint, dass etwas dagegen verstößt, kann in Karlsruhe klagen – und damitgegen den Staat vorgehen. So haben nicht einfach die aktuellen Machthaber das letzte Sagen. Das Bundesverfassungsgericht steht über ihnen. 

In der Kirche wurde früher oft von Gott als dem letzten Richter gesprochen, vom Jüngsten Gericht. Heute ist das kaum noch zu hören. Niemandem soll mehr Angst gemacht werdenmit einem zornigen Gott. Sondern seine Liebe soll uns fähig machen zum guten Leben. Ich bin froh, dass die christliche Botschaft heute so klingt. Doch die Ewigkeit ganz ohne Gericht will ich mir auch nicht vorstellen. Wie GottesRechtsprechung im Einzelnen aussieht, weiß ich zwar nicht. In der Bibel gibt es verschiedene Bilder dazu. Aber alle haben eins gemeinsam: dass Gott die Macht des Bösen bricht. Böses darf nicht einfach gutgehen. Wie Gottes Grundordnung des Lebens kommt mir das vor und diese Grundordnung muss geschützt werden, so wie unser Grundgesetz. Das Unrecht unddie, die Unrecht tun, dürfen nicht das letzte Sagen haben. Sondern irgendwann muss alles geradegerückt werden, wieder gerichtet. Das ist die große Hoffnung, die ans Jüngste Gericht geknüpft ist. Auch dabei überwiegt am Ende Gottes Liebe, das glaube ich fest. Aber Antwort geben, Verantwortung übernehmen für unsere Taten, das müssen wir alle dann schon.

Bleiben Sie behütet, wünscht sich Milina Reichardt-Hahn, evangelisch und Pfarrerin in Fambach


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