10.09.2019
Adam

Mit Gott konnte Adam nichts anfangen.

Das war für ihn ein Fremdwort.

Ein Wort ohne Bedeutung.

Nur manchmal hat er sich mit den anderen lustig gemacht über die religiösen Spinner.

Religion – das ist doch was für Menschen,

die keinen Verstand haben.

Einen Gott gab es nicht in Adams Kindheit.

Da gab es keine Gebete, keine Lieder, kein Amen abends am Kinderbett.

Nicht einmal zu Weihnachten waren sie in der Kirche.

Schon seine Eltern waren im Osten ohne den Glauben aufgewachsen.
Da gab es nur die Oma,

die ihm hin und wieder von diesem Gott erzählt hat.

Die abends vor dem Schlafen gehen die Hände gefaltet und den Tag zurück in Gottes Hände gelegt hat.
Das hatte Adam tief beeindruckt und verstört.

Aber es blieb dabei:

Mit Gott konnte Adam nichts anfangen.

Bis seine Tochter Frieda geboren wurde.

Den Namen hatte sie von der Oma geerbt.

Und Frieda war ein Wunder,

die kleinen Hände,

das Vertrauen, dass Frieda in Adam hatte.

Und mit Frieda kamen neue Fragen ins Leben:

Was ist wirklich wichtig im Leben?

Was will ich meinen Kindern, was will ich Frieda mit auf den Weg geben?

Auf was kann ich hoffen?

Als Frieda reden lernte, fing sie auch an nach Gott zu fragen.

„Papa, passt Gott auch gut auf mich auf?“

„Das wollen wir hoffen“ sagte Adam und staunte über sich selbst.

Mit Frieda lernte er Staunen und einen kindlichen Glauben.

Mit den Jahren konnte Adams Glaube wachsen.

Dieses Jahr zu Ostern hat Adam sich taufen lassen.

Und Frieda, seine nun große Tochter, wurde Pate.

Glaube kann wachsen. Egal, wie alt du bist.

 

Bleiben Sie neugierig wünscht Ihnen Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.


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