17.08.2017
Adieu

Und Tschüss – sagte mein Sohn, bevor er in die Ferien aufbrach.
Tschüss – und weg war er, zog fröhlich von dannen, ließ mich mit diesem Gruß und seinem Winken zurück. Und Tschüss. Das klang sportlich, salopp, jugendlich halt.
Adé – sagte die Bäckerin in meinem fränkischen Ferienort. Adé!, - schaute mich einen Moment lang an und drückte mir die Brötchentüte in die Hand. Adé. Es klang freundlich, warm, fast fürsorglich.
Und sie erinnerte mich an meinen Schwiegervater, der zum Abschied immer Adieu sagte. Adieu. Adé. Da steckt Latein drin: Ad deum. Zu Gott, oder zu Gott hin.
Der Wunsch, beim Abschied möge der andere seinen Weg zu Gott weitergehen. Möge mit Gott gehen. Und Gott möge bei ihm oder ihr sein. Gerade wenn man selbst es nicht mehr ist.
Wie verabschiedet man sich? Wie geht man? Was gibt man dem oder der anderen mit auf den Weg? Denn manchmal tut Scheiden ja auch weh. Und Tschüss.
Wie verabschieden sie sich?
Adieu. Im Spanischen: Adios. Ich gehe, und Gott bleibt bei Dir.
Damit wird der Abschied leichter, weil ich darauf vertrauen kann, dass Gott für dich sorgt und uns verbindet. Dass Gott zu Wort kommt und bleibt, wenn ich gehe.
Die deutsche Form „Tschüss“ übrigens ist eine Umwandlung von Adieu, in norddeutscher Mundart.
Seitdem ich das weiß, klingt auch Tschüss für mich ganz anders. Geh mit Gott. Geh Deinen Weg auf Gott zu. Denn Gott geht mit Dir.
Gehen Sie mit Gott!


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