01.09.2021
Antikriegstag

Ein norwegischer Soldat in voller Ausrüstung hält ein Baby. In eine Decke gewickelt schläft es in seinen Armen. Auf dem Bild sind beide an Bord eines Evakuierungsflugzeugs zu sehen. Raus aus Kabul und der Katastrophe entfliehen.

Das sind die Bilder, die ich in diesen Tagen kaum aushalten kann. Und sie sind nicht neu. Überall in Kriegsgebieten dieser Erde gibt es sie. Und kein Ende in Sicht.

Warum nicht? Gott, wo bist du? Warum muss so etwas geschehen? Die Fragen verhallen, wie oft ich sie auch stelle. Das saugt mir manchmal die Kraft aus den Gliedern und lässt meinen Glauben schrumpfen.

Und dann sehe ich dieses Foto. Von dem Soldaten und dem kleinen Jungen. Es zerreißt mir das Herz und es gibt mir Hoffnung. Beides zugleich. Weil es in der Katastrophe auch Rettung gibt. Für diesen und andere Jungen und Mädchen, Rettung für Tausende. Und zugleich denke ich an die, die es nicht rausgeschafft haben.

Heute ist Antikriegstag. Mit meiner ganzen Ratlosigkeit und mit meiner Hoffnung bin ich heute Nacht vor dir, Gott und bete:

Gott, bist Du jetzt in Afghanistan? Bei denen, die zurückbleiben, nur weil sie eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien wollten, weil sie Schulen gebaut haben weil sie gedolmetscht oder gekocht haben für die, die jetzt nicht mehr da sind. Gott, bleib‘ Du dort, wo wir nicht mehr sind.

Dir legen wir unsere Hoffnung ans Herz für alle, die Hilfe brauchen. Amen.

Schlafen Sie gut! Das wünscht Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.


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