23.05.2017
Arbeiten und Beten

„Ich habe heute viel zu tun, deshalb muss ich viel beten.“ Martinus braucht jetzt seine Ruhe. Und das Gebet. Damit er nicht verzagen muss vor den Stapeln auf dem Tisch.

Ganz oben der Brief von Philipp. Er sieht ihn vor sich – schmal und ernst.
Das blühende Leben war der Freund noch nie. Dafür aber ein Muster an Gelehrsamkeit und Frömmigkeit. Wie trefflich er mit klugen Worten für die Freiheit der Christenmenschen streiten kann!

Großer Gott, steh ihm bei! Schütze ihn! Nichts Böses soll Macht über ihn haben! Sein Werk möge gelingen!
Martinus betet und betet. Dann schreibt er den Brief. Und schreibt weiter auch an dem neuen Buch.

Er schreibt und schreibt. Stunden lang. Zwischendurch ein Schluck aus der Kanne. Ein Blick aus dem Fenster. Ein Gebet.

Arbeiten und Beten. Beten und Arbeiten. Bis es dunkel wird.

Martinus nimmt nur noch ein Papier vom Tisch. Den Brief von seiner Frau. Lieber hätte er sie im Arm, aber das wird noch dauern. So nimmt er sie ins Gebet:
Gott, dein heiliger Engel sei mit ihr, mit meiner lieben Käthe! Bewahre sie und die Meinen vor Schaden und Gefahr! Lass ihr Tun gesegnet sein!
Und gib uns allen einen festen Schlaf.

Ein paar Zeilen schreibt er noch.

Dann legt er sich schlafen. Faltet noch einmal die Hände.
Ich danke Dir, himmlischer Vater, dass du mich behütet hast. Vergib mir meine Sünde. Behüte mich. Ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Amen.

So betet auch für Sie: Angela Fuhrmann,
evangelische Pfarrerin in Gotha


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