04.10.2019
Aufbruch

Was wird eigentlich mal aus all den Kirchen? Über 2000 Stück gibt es in Thüringen. Nicht jede wird mehr benutzt. Die Mitgliedszahlen sinken.

Richard geht fast jeden Tag an seiner Kirche vorbei. Er kümmert sich um alles. Er putzt und fegt. Er läutet die Glocken, wenn einer stirbt. Er zündet auch die Kerzen an. Für Richard ist die Kirche ein zweites Zuhause und er fragt sich oft, was noch wird.

Für das Altenburger Land gibt es eine Prognose, wonach wir bis 2040 fast 21 Prozent unserer Einwohner verlieren. Wer wohnt dann noch hier? Man könnte jammern, aber was nützt das?

Vor einigen Jahren hat sich eine Internationale Bauausstellung gegründet. Bis 2023 vernetzt sie Projekte und Querdenker in Thüringen. Schöne Sachen sind da entstanden. Es gibt Kirchen, die zu Herbergen für Pilger umgebaut wurden. Nicht jammern, sondern machen. Die Zukunft ist keine schwarze Welle. Sie ist unsere Möglichkeit.

Ein Bekannter von Richard hat in seinem Dorf die Kirche einfach aufgeschlossen. Er hat Leute gefragt, ob die nicht ihre Bilder in der Kirche ausstellen wollen. Richard fand all das komisch. Aber es bringt Leben ins Dorf. Einmal im Jahr gibt es ein großes Picknick rund um die Kirche. Dann ist alles auf den Beinen, was noch laufen kann, auch die ganz alten mit ihren Rollatoren.

Gott segnet die Mutigen,

weiß Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.


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