20.04.2017
Auferstehung ins Leben

Sie sitzt auf dem Sofa. Müde. Das war sie den ganzen Tag schon. Das fängt immer morgens schon an. Müde immerzu. Die Ostertage hatten ihre Freunde in Familie verbracht. Ihr war nicht danach gewesen. Sie mochte keinen sehen. Sie hatte so wenig Kraft. Kaum für sich selbst, geschweige denn für andere.

Das ging jetzt schon eine ganze Weile so. Viele Monate. Seitdem er gegangen war. Ohne viel Worte. Ohne eine wirkliche Erklärung war sie zurückgeblieben. Und zermarterte sich den Kopf. Die Erinnerungen waren so lebendig, dass es wehtat. Wenn sie es nur verstehen könnte. Alle Versuche, sie aufzumuntern, waren an ihr abgeprallt. Hatten sie nicht erreicht. Nicht die Ideen der Kinder, mal gemeinsam zu verreisen. Nicht die Freunde, die sie ins Konzert einluden. Als sei alle Hoffnung in ihr gestorben. Alle Lebensfreude. Jede Perspektive.

Sie sitzt auf dem Sofa. Müde. Schon am Vormittag zappt sie sich durch die Fernsehkanäle. Gottesdienst – im öffentlich rechtlichen. An einem Satz bleibt sie hängen. „Er ist wahrhaftig auferstanden.“ Sie erinnert sich. Jesus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich der Todes. Auferstanden… von den Toten.

Was, wenn es wirklich ein Leben im Leben gäbe? Ein Leben nach diesem finsteren Tal? Ein Leben nach der Trauer? Wahrhaftig?

Sie macht den Fernseher aus. Und steht auf. Sie geht zum Fenster. Und sieht die Sonne – wie zum ersten Mal. Ostern – Fest der Auferstehung.

Dass auch Ihnen diese Ostersonne ins Herz scheint – auch in dieser Nacht – wünscht Ihnen Pastorin Theresa Rinecker aus Weimar


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