04.12.2023
Beten

Von meiner Oma habe ich das Beten gelernt, das Reden mit Gott. Meine Oma Helene hatte ein sehr direktes Verhältnis zu ihrem Schöpfer. Manchmal hat sie mich in den Gottesdienst mitgenommen, und in der Kirche hatte sie ein Ritual: Sie zündete Gebetskerzen an. Nicht bedächtig, ne, mit Schmackes: „Ich mach‘ dem Herrgott mal ein bisschen Feuer unter dem Hintern “ sagte sie. Nicht respektlos, im Gegenteil, irgendwie sehr vertraut. Sie zündet die Kerze an und dann dieser Satz: „Ich mach‘ dem Herrgott mal ein bisschen Feuer unter dem Hintern. “

Oma Helene und Gott sind schon ein tolles Team gewesen. Oma hatte genaue Vorstellungen, was ihrer Meinung nach der Herrgott zu tun habe. Klar‐sie hatte gewusst, dass nicht alle ihre Wünsche ihr Herrgott erfüllt. Naiv war sie nicht. Sie war realistisch. Und das hat sie erst recht zum Beten angespornt!

 So habe ich von meiner Oma das Beten gelernt: Direkt‐innig‐realistisch. Mein ganz persönliches Reden mit Gott. Ich meine die Art und Weise, wie ich Gott meine Anliegen und meinen Kummer sage. Nicht mit geschliffenen Worten, wenn es mir nicht gut geht.

Ich sag‘ dann frei heraus, was mir unter den Nägeln brennt. Ebenso, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Ehrlich und mit Nachdruck. Gott hält das aus. Das weiß ich. Sogar, wenn mir die Worte einmal ganz fehlen.

Und dass auch Sie mit Gott ins Erzählen kommen, ganz offen und frei von der Leber weg, das wünscht Ihnen Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch


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