24.01.2022
Bruno

Letzte Woche war ich bei einer Rinderfamilie zu Gast, der Kuh Berta und ihren Kindern Bruno und Blacky. Blacky ist ganz weiß, deshalb passt sein Name so gut zu ihm. Und Bruno ist grau, er hat mich besonders beeindruckt. Als seine Mutter Berta besamt wurde, hatte der Viehhändler einen anderen Zuchtbullen als sonst dabei. Ein Tier der Rasse Tiroler Grauvieh. Bruno ist also eine Mischung aus ihm und unserem hiesigem Fleckvieh. Sein Fell scheint flauschiger als bei den anderen Rindern, mit seiner grauen Farbe und erst recht durch die Form seiner Ohren sieht er fast aus wie ein Esel. Seine Besitzer haben sich Sorgen gemacht als er das erste Mal auf der Weide war; sie fürchteten, die anderen Tiere trampeln ihn nieder – weil er aus deren Sicht nicht dazugehörte. Und vielleicht wollten die anderen Tieren das auch. Aber Bruno hat sich nicht mitreinziehen lassen. Er stand auf der Wiese und kaute und wann immer ein paar Rinder einhellig auf ihn zuliefen, ging er einfach ein paar Schritte weiter – und hat sein Gras dort gefressen. In der Bibel steht das genau so: Der Dumme braust auf und fühlt sich sicher, der Weise aber fürchtet und meidet das Böse. Tiere sind manchmal schlauer als Menschen. Bruno hat mich daran erinnert: Man muss sich nicht immer provozieren lassen, muss nicht jeden Ärger mitmachen. Selbst wenn welcher im Anmarsch ist, kann man erstmal versuchen, ruhig zu bleiben und ganz locker mit seiner eigenen Sache weitermachen. Danke, Du gutes graues Tier!

Gute Nacht, wünscht Ihnen Milina Reichardt-Hahn, evangelisch und Pfarrerin in Fambach


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