16.11.2022
Buß- und Bettag

Gleich ist er zu Ende, der Buß- und Bettag. Nein, das ist kein fröhlicher Tag. Vor wenigen Stunden habe ich Gottesdienst gefeiert. Gemeinsam mit denen, die ähnlich hilflos sind angesichts der tiefen Unsicherheiten, auch in unserem Land. Wir haben an den Krieg gedacht, an das Töten, an die Tränen, an die Mütter und Väter, die um ihre gefallenen Söhne weinen. Buß- und Bettag.

Bußtag: Das ist ein bisschen so, als wäre man mit dem Auto in eine enge Sackgasse gefahren. Da steht man nun vor der Wand, und man möchte am liebsten durch die Wand durchbrettern, aber nee, das geht nicht. Man muss da rückwärts wieder raus, in alle Richtungen schauend, um nirgendwo dagegen zu fahren.

Bettag: Wir haben zum Himmel gebetet, wann das Töten endlich aufhört. Wann es aufhört, dass wir durch menschliches Handeln schuldig werden. Wir haben zu Gott um Vergebung gebetet.

Als Feiertag der Evangelischen Kirche wurde dieser Tag vor Jahren, außer in Sachsen, abgeschafft, aus Kostengründen. Früher wurde angesichts von Notständen und Gefahren die gesamte Bevölkerung zu Lebensänderung und Gebet aufgerufen. Staatlicherseits ist das nun vorbei. Dabei finde ich den gezielten Blick auf Buße und Beten eines ganzen Volkes an einem speziellen Tag unverzichtbar. Zum Glück können Buße und Beten nicht abgeschafft werden.

Dass Frieden mehr zählt als Krieg, dass Leben und Gerechtigkeit mehr zählen als Gewinn – daran glaubt und dafür betet Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch


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