26.08.2020
Conditio Jacobi

„So Gott will und wir leben!“

Das waren oft die letzten Worte bei einem Familienfest. Unsere Großeltern, Onkel und Tanten umarmten sich und winkten uns Kindern, bevor sie in den Zug stiegen. Wir alle freuten uns schon auf das nächste geplante Fest. Und diese Worte – übrigens Bibelworte gehörten zur Vorfreude irgendwie dazu: „So Gott will und wir leben!“

Klar, wir haben unser Leben nicht in der Hand. Wer weiß schon, was morgen sein wird? Ich bin mit diesem Vorbehalt aufgewachsen. Er gehörte selbstverständlich zu meinem Kinderleben dazu. Genauso wie das Vertrauen, dass schon alles gut werden wird.

Als ich erwachsen wurde und selber mehr und mehr organisieren und planen musste, ist das eher in Vergessenheit geraten. Familie und Haushalt, voller Schreibtisch und dicker Kalender – das muss einfach laufen. Da darf bitte schön nichts dazwischenkommen!

In diesem Jahr hat mich das Corona-Virus unsanft an den alten Satz erinnert. Vieles musste abgesagt oder verschoben werden. Der Kalender war von heute auf morgen unbedeutend geworden. Manchmal musste ich darüber fast lachen.

Und nun sitze ich wieder an der Jahresplanung. Bin vorsichtiger geworden. Und dankbarer auch, weil: Wir sind bisher in unserer Region weitgehend von Corona verschont geblieben.

Ich freue mich auf Feste und Aktionen in der Familie und in der Gemeinde. Sage im Stillen den altbekannten Satz: „So Gott will und wir leben!“
 

Und hoffe auf die nötige Portion Vertrauen, dass doch alles gut werden wird.

 

Eine gute Nacht wünscht Angela Fuhrmann, Ev. Pfarrerin in Gotha


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