21.04.2022
Das Konfirmationsbild

Er hat seine Enkelin gebeten, von dem alten Foto einen neuen Abzug zu machen und schickt es mir: sein Konfirmationsbild von 1947.

Da stehen sie, 20 Jungen und 10 Mädchen und ihr damaliger Pfarrer, vor der Kirche in unserem Dorf. Die meisten blicken ernst in die Kamera, einige lächeln vorsichtig.

Als seine Enkelin ihm den Abzug machte, fragte sie ihn, warum denn alle Jungen so ähnlich gekleidet sind. Und er erklärte es: Jede Familie erhielt zur Konfirmation einen Bezugsschein für einen Anzug in schwarz oder in grau. Und die Mädchen ein Kleid oder den Stoff dazu in schwarz. So bescheiden war das damals. Aber sie haben fröhlich gefeiert.

Mittlerweile leben nur noch ganz wenige aus seinem Jahrgang. Er ist jetzt 89 Jahre alt. Und er möchte, dass wir uns erinnern und nicht vergessen, wie sie damals gelebt und gefeiert haben, so kurz nach dem Krieg, geprägt von den vielen Verlusten. Sie vertrauten auf Gott, waren bescheiden, aber voller Energie und mit vielen Plänen für die Zukunft.

Das wünscht er den heutigen Konfirmandinnen und Konfirmanden und überhaupt den nachfolgenden Generationen auch: die fröhliche Gemeinschaft, den Halt im Glauben und die Zuversicht. Das gebe ich heute gern an sie weiter.

Auf eine gute Nacht hofft Pastorin Katarina Schubert von der evangelischen Kirche in Kamsdorf.


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