04.01.2017
Das Unerledigte

Das Unerledigte
Am Ende eines Tages passiert mir das auch manchmal. Am Ende eines Jahres passiert es fast zwangsläufig, dass ich darüber nachdenke, was ich noch alles hätte machen wollen. Und nun doch nicht geschafft habe. Der Blick auf das Unerledigte, auf das, was wieder nicht fertig geworden ist.
Da bietet sich viel an, was ich in diesem Jahr eigentlich noch hätte machen wollen. Den Keller aufräumen. Abnehmen, endlich den noch ausstehenden Brief schreiben, den Kleiderschrank ausmisten. Zum Arzt gehen, die Steuererklärung vorbereiten, der Besuch, der längst dran gewesen wäre, den Garten umgraben. Nein, es ist nie alles auf einmal. Aber etwas davon bleibt am Ende des Jahres immer offen.
Das hat mit Faulheit nichts zu tun. Die Liste dessen, was ich geschafft habe, kann sich wirklich sehen lassen. Trotzdem richtet sich am Ende des Jahres mein Blick immer auf das Unfertige. Wie schön wäre es gewesen, wenn ich das auch noch geschafft hätte. Und ich bin Realist genug: Der eine Tag, den mir dieses Jahr noch bereithält, der reißt es nicht raus. Jetzt ist es so. Ich muss versuchen, meinen Frieden damit zu finden.
Meine Zeit liegt in deinen Händen, Gott. Lass mich dankbar auf das schauen, was fertig geworden ist, dankbar daran denken, was in diesem Jahr alles möglich gewesen ist. Und versöhne mich mit dem Unfertigen, dass ich akzeptiere, dass am Ende dieses Jahres manches offen bleibt.
Eine ruhige Nacht wünscht Ihnen Pfarrer Tobias Schüfer, evangelisch und aus Erfurt.


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