13.09.2021
Denkmal

Eins aber ist Not. So steht es am Glasfenster der Altenburger Bartholomäikirche geschrieben. Das Fenster geht zum Markt hinaus und ist in den Chorraum der Kirche eingesetzt. Es zeigt Jesus mit Maria und Martha. Maria lauscht auf jedes Wort, das Jesus sagt. Sie setzt sich hin und redet mit ihm. Martha wuselt im Hintergrund herum. Immer mit irgendwas befasst.

Martha, die geschäftige Frau. Martha, die viel Sorge und Mühe hat. Martha, die den ganzen Tag schuftet. Martha, die immer denkt, das und das muss noch werden, sonst reicht es nicht. Sie hat in der Tat viel Mühe und Sorge und sie will, dass Maria, ihre Schwester, gefälligst auch mal mit anpackt. Sie fordert Jesus heraus und sagt zu ihm: Jetzt sprich doch auch mal ein Machtwort. Aber Jesus sagt: „Du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist Not. Nicht nur arbeiten, auch mal Pause; hören, was Gott sagt. Und Maria hat das jetzt für sich erwählt.“

Der Mensch besteht nicht nur aus Mühe und Arbeit. Es ist Not und notwendig, dass wir arbeiten, aber genauso nötig ist es auch, dass wir mal Pause machen. Innehalten, ausruhen, nicht nur in der Nacht zum Schlafen.

Es ist notwendig, dass auch mal was anderes dran ist als immer nur Dienen und Geben. Mal innehalten, uns beschenken lassen.

Eins ist Not, hat Jesus zu Martha gesagt, den nicht aus dem Blick verlieren, der uns bedingungslos liebt, auch dann, wenn wir gar nichts mehr tun und eines Tages auch nichts mehr tun können.

Eine selige Nacht wünscht Kristin Jahn, evangelisch und Superintendentin im Altenburger Land


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