13.09.2017
Der schönste Moment

Wir bereiten ein Seminar vor. Und überlegen, wie wir den Anfang gestalten. Ein Kollege schlägt etwas vor, was er vor kurzem selbst erlebt hat. Eine Sammlung von Karten, auf denen lauter Fragen stehen.
Das Besondere daran: Es geht immer um das Gelungene. Das Erfreuliche wird in den Blick genommen. Das Schöne im Leben. Ja, so wollen wir unser Seminar beginnen.
Zur Vorbereitung kaufe ich mir diese Karten und probiere sie aus. Und tatsächlich: 99 Fragen. Und alle in Richtung „gelungen“, „erfreulich“ und „schön“.
„Was hat Dich neulich zum Lachen gebracht?“ lese ich und denke nach. Da fällt es mir ein: Eine Mutter hat was sehr lustiges von ihrem Sohn erzählt. Und dabei musste sie selbst so toll lachen, dass wir am Ende mitgelacht haben.
Ich schau mir die nächsten Karten an. „Wofür bist Du von Herzen dankbar?“ „Wie sieht der schönste Garten aus, den du je gesehen hast?“ „Wann hast Du das letzte Mal etwas ganz Verrücktes getan?“ Alles Erinnern an Freundliches, Gutes und Schönes.
Dann eine Karte, bei der ich länger brauche: „Von allem, was du je erreicht hast, worauf bist du am meisten stolz?“ Ich merke, dass ich schnell dabei bin, meine Fehler zu benennen. Daran denke, was ich alles nicht erreicht habe.
Die Frage dreht das um. „Was hast Du erreicht?“ „Ja“, denke ich, „da ist schon was.“ Mein Denken verlässt das Defizit und wendet sich zum Positiven.
Das gefällt mir gut: An das Gelungene erinnern. Ja, so wollen wir unser Seminar beginnen. Und so will ich heute auch meinen Tag beschließen.
Danke Gott für das, was mir heute gelungen ist. Danke für den Moment, an dem ich lachen konnte. Danke für das Erfreuliche und Schöne dieses Tages
sagt Pfarrer Tobias Schüfer, evangelisch und aus Erfurt.


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