06.02.2023
Ein Segen werden

Carla ist fast 80. Zu Hause auf dem Sofa hocken, das ist nicht ihr Ding. Von ihren Eltern hat sie den Satz aus der Bibel gelernt: „Wer für andere ein Segen ist, wird selbst beschenkt.“ (Sprüche 11,25) Sie hat ihn nicht nur gelernt, die Eltern haben ihr ihn vorgelebt. So hat sie es dann auch gemacht.

Wenn der Kinderchor in ihrer Kirchengemeinde ein Probenwochenende veranstaltete, dann hat sie den Kuchen gebacken und literweise Kakao gekocht. Die strahlenden Kinderaugen sieht sie noch heute vor sich.

Wenn Nachbar Erwin mit 75 Jahren auf der Leiter stand, und versuchte Fenster zu putzen, hat sie ihm den Lappen aus der Hand genommen und gesagt: „Setz du dich mal hin. Ich mach das“ Und während sie den Fenstern zu neuem Glanz verhalf, hat er ihr aus seiner Kindheit erzählt. Da wurde ihr ganz warm ums Herz.

Jetzt ist sie schon lange Rentnerin. Die Hände in den Schoß legen kann sie nicht. Als der Krieg in der Ukraine begann, hat sie gleich bei der Stadt angerufen. Wo kann ich helfen? Ihr braucht doch sicher Leute. In der Erstaufnahme hat sie mit den Kindern gespielt, in einem Kulturzentrum die Spenden sortiert, an der Seite Helferinnen und Helfern, die ukrainische und russische Wurzeln haben. Ein Friedenslicht in dunklen Zeiten.

Gott ich danke dir, dass es Menschen gibt wie Carla.

Eine gute Nacht wünscht Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.


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