04.04.2024
Ein Traum

Es war ein Traum.
Sommer 1963.
Washington DC.
Lincoln Memorial.
Martin Luther King hielt seine bekannteste Rede
250 000 Menschen hörten seine Worte:
I have a dream.

Kings Traum war kein abgehobenes Hirngespinst.
Es war die spürbare Sehnsucht nach Freiheit und Gleichberechtigung.
Ein Leben in Brüderlichkeit,
frei von Diskriminierung auf Grund von Herkunft oder Hautfarbe.

Die Sehnsucht ist bis heute geblieben.

Die Sehnsucht nach Freiheit,
wenn wieder neue Mauern zwischen den Menschen gebaut werden.
Die Sehnsucht nach Gleichheit und Brüderlichkeit,
wenn Menschen wieder offen darüber nachdenken, andere zu vertreiben.
Die Sehnsucht nach Gerechtigkeit,
wenn das Leid von Millionen Kriegsopfern und Geflüchteten verharmlost wird.
Die Sehnsucht nach Frieden,
wenn die Tagesschau Abend für Abend voll ist mit den Bildern des Krieges.

Ich gestehe, ich brauche diese Träume.
Zum Leben im Hier und jetzt.
Um loszugehen.
Für die kleinen Schritte.

Als Martin Luther King im Jahr 1964 in die damals geteilte Stadt Berlin kam,
wetterte er gegen die Mauern, die trennen in Freund und Feind.

Ja, Gott,
nimm die Mauern, die trennen in Schwarz und Weiß.
Schenke uns Augen für die vielen Farben dazwischen.
Überwinde den Stolz und die Selbstgerechtigkeit
Und fang heute bei mir damit an.
Schenke offene Augen, Ohren und Herzen,
und lass den Traum wachsen in mir.

Betet Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.


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