11.05.2020
Eisheilige

Was haben zwei Teenager aus Rom, ein Bischof, ein Armenier und ein Reliquiensucher gemeinsam? Alle fünf haben entschieden, sich taufen zu lassen. Die Teenager und der Reliqiensucher sind für ihren Glauben gestorben und die beiden anderen lebten genauso leidenschaftlich ihren christlichen Glauben. Also wurde zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert beschlossen, alle fünf zu Heiligen zu erklären.

Ich stelle mir vor, irgendjemand hätte den Fünfen aus dem mollig warmen Südeuropa gesagt: “Hey, euch wird man eines Tages „Eisheilige“ nennen. Denn eure Gedenktage beginnen in Deutschland jedes Jahr am 11. Mai und fallen in die Zeit, in der es die letzten Bodenfröste gibt. Eure Namen werden mit dem Ausbringen empfindlicher Pflanzen in Verbindung gebracht.“

Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia heißen diese fünf und gelten als letzte Ausläufer der frostigen Jahreszeit.

Ich glaube, so haben sich das unsere frühen Heiligen nicht vorgestellt: eiskalt erwischt und zu Wetterfröschen degradiert. Sicherlich hätten sie protestiert und gesagt: „Wenn ihr schon an uns denkt, dann bitte nicht, weil euch ein winterliches Tiefdruckgebiet den Mai verhageln könnte, sondern: weil unser Glaube uns und anderen Trost und Kraft in harten Zeiten gegeben hat. An unser Gottvertrauen solltet ihr euch erinnern.“

Ihr lieben Heiligen: Das habe ich hiermit getan!

Eine wärmende Nacht wünscht Ihnen Pfarrer Christoph Knoll,  Evangelisch und aus Erfurt


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