28.03.2018
Erschrocken über sich selbst

Er gehört zu den Standfesten. Zu den engsten Freunden. Er ist der, auf den die anderen schauen, wenn es drauf ankommt. Sein Name ist Programm. Simon Petrus. Simon, der Fels, der Stein. Der, auf den man sich verlassen kann. Das denken die anderen. Das denkt er auch von sich selbst. Dass er treu ist, wenn es hart auf hart kommt.

Und nun kommt es hart auf hart. Bis vor kurzem konnte man sich noch gut sehen lassen als Freund Jesu. Aber jetzt haben es alle auf Jesus abgesehen. Jetzt wollen sie dem an den Kragen. Der soll dran glauben. Gerade noch massenhaft bejubelt, ist Jesus nun angeklagt und verhaftet. Der angeblichen Volksverhetzung überführt. Und der Gotteslästerung.

Wer weiß, was nun mit einem selber geschieht. Eine Magd kommt im Morgengrauen auf Petrus zu und spricht ihn an: „Du gehörst doch auch zu dem Verhafteten. Hey, du.“ Und er? Will nur noch seine eigene Haut retten. Und sagt tatsächlich: „Ich kenne keinen Jesus.“ Dreimal verleugnet er ihre Freundschaft und seine eigene Gefolgschaft. Jesus und sich selbst. Bevor der Hahn kräht, hat er sich dreimal abgewandt. Hat versucht unbeschadet zu bleiben.

Mit dem aufgehenden Morgenlicht graust ihm vor sich selbst, Petrus erschrickt über sich. Zutiefst entsetzt ist er. Und weint bitterlich.

Petrus ist ein Mensch. Einer wie wir ihn alle kennen. Wie wir selber auch sind. Genau zu diesem sagt Jesus trotz allem: Mit solchen wie Dir will ich meine Kirche bauen. Mit solchen wie Dir, mit solchen treuen Schwachen, mit solchen schwachen Treuen.

Eine gesegnete Nacht wünscht Ihnen Pastorin Theresa Rinecker aus Weimar

 


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