27.03.2017
Es wird Frühling

Es wird Frühling, Ostern rückt näher,
und wir sind mitten in der Passionszeit.
Da geht es um das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Auch um das eigene. Wenn ich das an mich heranlasse, werde ich schwermütig. Aber da ist eine große Hoffnung.

In Jena gibt es mitten in der Stadt um die Friedenskirche herum den historischen Johannes-Friedhof. Ein kleiner Park, direkt an der B 7.

In diesen Tagen passiert ein Wunder auf diesem Friedhof.
Von einem Tag auf den anderen verwandelt sich der Boden in einen blauen Teppich. Überall sprießen aus der Erde kleine blaue Szillas, Blausterne.
Da deckt der März mit einem Mal alle Gräber liebevoll zu, auch die ganz alten, deren Grabsteine längst verschwunden sind, und hüllt sie in eine blaue Decke. Es rührt mich, wie diese kleinen blauen Blumen, die einzeln kaum auffallen, in ihrer Menge sich auf die Gräber legen. Als wollten sie die Toten bedecken und einhüllen.
Behutsam und liebevoll, wie einen vielleicht die eigene Mutter in eine Decke eingehüllt hat, wenn es einem kalt war, oder man einfach erschöpft oder traurig.
Tröstlich sind die kleinen blauen Szillas auf dem Johannesfriedhof. Sie erzählen davon, wie aus dem Tod neues Leben entsteht, und wie ein Friedhof zum Ort des Lebens wird.

In der Bibel gibt Gott dieses Versprechen: „Ich will euch trösten wie einen seine Mutter tröstet.“ - und: „Ich will abwischen alle Tränen, und der Schmerz wird nicht mehr sein.“

Nicht jede Träne, jeder Schmerz wird zur blauen Blume. Aber in der Passionszeit steckt ein großer Schatz. Eine verwegene Idee: dass auch in den Orten des Todes das Leben aufblüht.

Dieses blühende Leben wünscht Ihnen
Pfarrerin Elisabeth Wedding aus Jena


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