14.10.2022
Federn

Ich ziehe mir die Bettdecke bis unters Kinn hoch. Die Bettfedern liegen leicht und wärmend auf meinem Körper, ich kann mich entspannen. Was für eine tolle Erfindung, eine Decke mit Federn. Sie wärmen mich.

Und an anderer Stelle schmücken mich auch, die Federn. Früher haben sie den Menschen zum Schreiben gedient. Und sind Symbole für Schönheit oder Macht. Manche stecken sie sich deshalb an den Hut. Oder schmücken sich mit fremden Federn. Oft dient die Feder auch als Sinnbild für die Seele, diesen Hauch, der verschwebt. Aber gewachsen sind sie den Vögeln, die damit fliegen können.

Poeten stellen sich Gott als einen vor, der sehr große Flügel hat. „Lass mich Zuflucht haben unter deinen Fittichen,“ so bitten sie Gott mit den Worten aus dem 61. Psalm. Wir suchen unter seinen Flügeln Schutz, so wie wir unter eine Bettdecke kriechen.

Breit aus die Flügel beide,

o Jesu, meine Freude,

so hat es einst Paul Gerhardt gedichtet in dem Abendlied „Nun ruhen alle Wälder“.

Will Satan mich verschlingen,

so lass die Englein singen:

»Dies Kind soll unverletzet sein.«

Dass sie unter ihre Decke schlüpfen und gut schlafen können, und geborgen sind, wünscht Pastorin Katarina Schubert von der evangelischen Kirche in Kamsdorf.


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