09.03.2022
Für die Kinder

Seit Jahren schon liegt das kleine Büchlein mit dem freundlich lächelnden Halbmond auf der unteren Ablage meines Wohnzimmertischs. „Gutenachtbüchlein“ heißt es. Bei jedem Staubwischen habe ich es in der Hand und denke: Das könnte jetzt mal in die Kiste mit den Erinnerungen. Und dann lege ich es wieder zurück an denselben Platz. Logisch ist das nicht, aber in diesen Tagen berührt es mich.

Es verbindet mich mit den Zeiten, als meine Kinder klein waren und ich ihnen jeden Abend daraus gesungen habe. „Schlaf mein Kindchen, schlaf ein Weilchen, bajuschkibaju, alle Sterne hoch am Himmel funkeln hell dir zu.“ Das ist viele Jahre her.

Heute verbindet ich mein Herz mit den Kindern, die in dieser Nacht nicht schlafen können. Irgendwo, vielleicht nur auf einer Decke oder in einem Zug.

Weil sie auf der Flucht sind aus der Ukraine.

Weil sie Angst haben.

Weil ihre Mütter vor lauter Sorge ihnen nicht zur guten Nacht singen können.

Ich denke an die Kinder dieser Erde, die nicht verstehen, was geschieht, die jemanden brauchen, der sie hält und ihnen sagt: Ich bleibe bei dir. Ich pass auf dich auf.

Alle funkelnden Sterne hoch am Himmel sollen heute für die Kinder leuchten. Und ihnen sagen: Ihr seid nicht allein.

Und: Gott halte seine Hand schützend über euch.

So soll es sein in dieser Nacht. Schlafen Sie gut! Das wünscht Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.


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