09.03.2021
Gebetsanliegen

Jeden Dienstag sitzen wir bei der OnlineKirche zusammen und beten. Für die junge Frau und für den Mann in Not. Die Bitten erreichen uns über das Internet. Menschen schreiben uns über die Seite der OnlineKirche. Mal schreiben sie uns ihre Namen, mal bleiben sie lieber anonym. Die Menschen klicken auf „absenden“ und hoffen, dass wir es auch wirklich machen – dafür beten. Wir machen das. So auch heute. Und da ist alles dabei: Vom Frieden in Syrien bis zur Heilung der Großmutter, von finanziellen Sorgen bis hin zur Bitte um ein Wunder. Wir nehmen, was kommt, und bringen die Bitten vor Gott. Eine Mail erreicht uns seit Monaten immer wieder. In gebrochenem Deutsch bittet ein Mensch um Zukunft für seine Ehe. Da ist viel vom Schmerz die Rede, von Verletzung, von Schuld. Ich ahne die Not, die dahintersteckt. Die Hartnäckigkeit der Mails berührt mich. Und auch das Vertrauen, das dieser Mensch in unser Gebet legt. Das gebrochene Deutsch, das Flehen und die Verzweiflung. Noch die kleinen Fehler der mühevollen Übersetzung zeugen von der Hoffnung auf Gott. Und so beten wir jeden Dienstag auch für diesen Menschen. Halten Gott die Not im Gebet hin, wir stimmen ein in die Klage und halten fest an der Hoffnung. Und wir sind so auf besondere Weise miteinander verbunden. Die Anonymität ist gewichen, eine Vertrautheit ist zwischen uns entstanden. So warte ich jede Woche auf die Mail mit dem gebrochenen Deutsch. Ja, wir sind verbunden. Und bitte, Gott, hilf ihm. Hilf beiden, ihren Weg zu finden.

Eine gute Nacht wünscht Ihnen Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.


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