04.05.2021
Geduld

Ich rufe im Impfzentrum an. Für meinen betagten Vater. Impftermin. Der Anruf beginnt  mit der Mitteilung einer sanften Stimme: “Gegenwärtig befinden sich alle unsere Mitarbeiter im Gespräch. Der nächste freie Mitarbeiter ist gleich für Sie da.“ Eine Stunde Warteschleife. Dann ist er da. Immerhin.

Mein Vater bekommt einen Impftermin. Viele andere Anrufer*innen haben nicht so viel Glück oder legen frustriert auf! Hätte ich ja auch bald gemacht.

Geduld ist gefragt! Beim Warten auf das Ende der Pandemie, beim Warten auf einen Impftermin. Bei vielen ist der Geduldsfaden kurz vor dem Zerreißen. Ja, bei mir auch! Aber das soll nun alles besser werden, schneller gehen. Wieder ist geduldiges Warten angesagt.

Meine Eltern lehrten mich: Geduld ist eine Tugend! Aber stimmt das? Sind wir Menschen nicht von Natur aus ungeduldig?

Ich gebe zu: Für mich ist Geduld eine harte Übung! Gerade jetzt, da Geduld doch eine der wesentlichen Lock down-Lernaufgaben ist.

Die Bibel redet an vielen Stellen auch von Geduld, aber von der Geduld, der Langmut Gottes! Die scheint angesichts der Erfahrungen Gottes mit den Menschen bitter nötig. Gott hat Geduld mit uns Menschen, bis wir von Irrwegen umkehren.

Von dieser Geduld Gottes möchte ich etwas lernen: Gelassener werden! Das wäre für mich ein schöner Fortschritt. Denn rückschrittlich  möchte ich nun wirklich nicht sein.

Lass mich gelassener werden, Gott, der Du selbst Geduld hast im Übermaß – betet Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch


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