28.12.2020
Gute Worte: Mary Shelley

„Nichts ist so schmerzhaft für den menschlichen Geist wie große und plötzliche Veränderung.“ Mary Shelley hat das gesagt, die britische Schriftstellerin. Geschrieben hat sie es vor 200 Jahren in ihrem ersten Buch, das gleichzeitig der erste Sciencefiction-Roman der Welt war. 

Es geht darin um Victor Frankenstein, einen Wissenschaftler. Er erschafft ein lebendes Wesen – und graut sich selbst zu Tode dabei. Denn er findet seine Kreatur fürchterlich, hässlich– und wendet sich von ihr ab. Wie alle es machen, auf die das Geschöpf nun trifft. Obwohl es sich sehr bemüht, dazuzugehören. Es lernt die menschliche Sprache und die Kultur. Findet aber nirgendwo Anschluss, keiner kann oder will ihm helfen. Darum wird es am Ende zum grausamen Monster. Mary Shelley war 19, als sie die Geschichte schrieb. Ihr Satz von der großen und plötzlichen Veränderung hat mir in 2020 geholfen. Wenn eine neue, fremde Situation – und sei sie noch so grauenvoll – unausweichlich ist, hilft es wenig, sich nur blind gegen sie zu wehren. Diese Kraft will ich lieber benutzen, um Wege hindurch zu suchen. 

Einen Geist, der mit großen Veränderungen umgehen kann – den wünsch ich mir für das kommende Jahr. Einen kräftigen Geist, eine liebevollen. Gott möge uns dafür seinen Rückenwind geben! Gute Nacht sagt Milina Reichardt-Hahn, evangelisch und Pfarrerin in Fambach  

 


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