24.01.2017
Gutes sagen

In den sozialen Medien ist es an der Tagesordnung. Menschen werden beschimpft, verleumdet, beleidigt. Die Schamgrenze ist tief gesunken.
Ich kann und will mich damit nicht abfinden. Warum? Weil ich von mir und auch von anderen weiß, was solche Sätze anrichten.
„Du bist ja heute lahm wie eine Ente“. „Wie bescheuert siehst du denn aus.“ Und das sind noch die harmlosen Sätze.
Beleidigungen sinken tief in uns hinein. Rütteln am Selbstwertgefühl. Sie machen sprachlos, traurig. Wir können sie körperlich spüren. Die Seele fühlt sich an wie verwundet. Ein Kloß im Hals, ein Stich im Magen, der Kopf schmerzt.
Niemand wünscht sich das. Aber jeder kennt es. Manche begleiten solche Sätze ein Leben lang. Manche vergessen wir nie.
Ich kann und will mich damit nicht abfinden. Wir können uns doch so viel Gutes sagen. Sätze und Gesten, die die Seele beflügeln: „Wie schön, dass es dich gibt.“ „Danke, dass du mir zugehört hast.“ „Du siehst heute großartig aus.“
Ein Mensch aus der Bibel hat es so formuliert und spricht mir aus dem Herzen: „Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.“
Ich will achtsam sein mit meinen Worten. Sie sollen gut tun und heilen. Darum bitte ich in dieser Nacht: Gott, schenke uns ein weises Herz und eine Zunge, die Heilendes spricht.
Eine gute Nacht wünscht Ihnen Dorothee Land von der evangelischen Kirche aus Erfurt.


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