14.06.2016
Hallo Engel

Hallo Engel! Kommst Du gerade mal bei mir vorbeigeschwebt? Mein Akku ist alle. Es ist auch schon spät. Aber ich hatte noch zu tun. Nun bin ich müde. Und ich muss morgen früh raus. Könntest Du vielleicht eine Portion Energie abladen? Ihr habt im Himmel sicher genug davon, oder?
Ich habe so viel zu erledigen. Weiß nicht, ob ich das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden kann. Ich lass mich viel zu gerne ablenken. Du weißt bestimmt, was richtig ist. Das würde ich gerne einmal wissen. Die Welt aus Deiner Perspektive sehen. Das wäre klasse. Von oben. Mit himmlischem Hintergrundwissen. Mit göttlicher Perspektive. Wie schaut denn mein Leben bei Dir aus? Im großen Ganzen o.k.?
Ich fürchte nicht. Weil: Ich frag ja auch gerade nur nach mir. Nicht nach all den anderen, die neben mir sind. So ist das, wenn ich k.o. bin, da dreh ich mich irgendwann nur um mich selbst. Und Du? Du siehst, wer da neben mir ist. Deinen gütigen Blick hätt’ ich gerne einmal. Gelassen. Dennoch mit brennendem Herzen.
Du siehst jetzt meine Nachbarn. Ob es ihnen gut geht. Oder wo der Schuh drückt. Du siehst die Studentinnen im Erdgeschoss und die Familie mit dem Baby unter uns. Unsere Ex-Nachbarn, die sich getrennt haben. Oh, beschütze sie. Vor allem die Kinder.
Meine Geschwister und ihre Familien siehst Du auch? Pass bitte auf sie auf.
Und auf alle, die jetzt auf dem Mittelmeer unterwegs sind. Bitte lass sie heil ankommen und einen guten Ort zum Leben finden.
Und hilf mir, meinen Weg gut zu gehen.
Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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