18.09.2023
Haustür-Hoffnung

Es klingelt und ich schaue auf die Uhr: Wer kann das jetzt noch sein?

Vor der Tür - eine junge Frau, die ich nicht kenne.

Ist es das junge Gesicht? Oder der fragende Blick und das Wort Umwelt?

Jedenfalls spüre ich kein Misstrauen in mir, wie sonst häufig in ähnlichen Situationen. Ich bitte sie herein.

Hanna heißt sie. Sie ist 28 Jahre alt. Und schon seit Stunden unterwegs.

Ja, denke ich, diese Generation wird es nicht leicht haben, mit den Klima-Veränderungen zu leben. Hanna könnte meine Tochter sein...

Wir reden über den Thüringer Wald. Über Borkenkäfer und abgeholzte Flächen. Hanna erzählt, wie gerne sie draußen ist in der Natur. Und wie viele Bäume sie schon gepflanzt hat. Zusammen mit vielen anderen jungen Leuten von der Graswurzel-Community, zu der sie gehört.

Wir reden und reden und verstehen uns gut. Es sind nicht nur die Sorgen, die uns verbinden. Sondern vor allem die Hoffnungen, etwas bewegen zu können.

Bevor sie weitergeht, tauschen wir unsere Handynummern aus. Und umarmen uns wie zwei Freundinnen.

Drei Tage später kommt sie tatsächlich mit mir mit ins Gymnasium. Meine Schüler:innen lieben das Thema „Umwelt“ nicht besonders.

Aber als Hanna redet, hören sie zu. Sie erzählt auch von Klima-Klebern, die sie kennt. Und dass sie viel Verständnis für sie hat.

Aber ihr Weg ist ein anderer: wie Graswurzeln eben. Leise. Und kraftvoll. Zusammen mit vielen anderen.

Eine ruhige Nacht und morgen einen hoffnungsvollen Tag

wünscht Angela Fuhrmann, ev. Pfarrerin in Gotha


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