17.12.2019
Heilige Ungeduld

„O Heiland, reiß die Himmel auf!“ heißt es in einem Adventslied, zu singen auf die schöne Melodie der Hoffnung. Ein Lied voll heiliger Ungeduld.

 

„O Heiland, reiß die Himmel auf!“

Mach doch, Jesus, komm schon!

Reiß den Himmel auf, damit mehr Himmel auf die Erde kommt!

Damit Schluss ist mit Höllen-Szenarien:

Schluss mit den Luftangriffen in Syrien,

Schluss mit dem Sterben auf dem Mittelmeer,

Schluss mit dem Sicherheitswahn der Atom-Mächte!

 

Mach doch, Jesus, komm schon!

Komm in die Trostlosigkeiten unserer Zeit!

Lass Blumen wachsen auf stinkenden Müllhalden!

Lass Hoffnungssterne leuchten über dem Mann auf der Parkbank!

Und führe die aus den Elendsvierteln mit starker Hand in ein Land,

das ihnen endlich ein gutes Zuhause ist.

 

Mach doch, Jesus, komm schon!

Reiß Schloss und Riegel ab von der Festung Europa!

Lass eisige Menschenherzen auftauen!

Bring Aufbrüche in die Plenarsäle und Barmherzigkeit in die Sozialämter!

Mach doch, Jesus, komm schon!

 

„O Heiland, reiß die Himmel auf“ ist ein Lied aus dem siebzehnten Jahrhundert,

zu singen bis heute auf die schöne alte Melodie der Hoffnung.

Die Hoffnung ist älter als vierhundert Jahre.

 

Die Hoffnung ist so alt wie die Ungeduld.

So alt wie die Ungeduld, die sich nicht abspeisen lässt mit Realitäten. Wie die heilige Ungeduld,

die Wunder erwartet von Gott und den Menschen.   

 

Gott jedenfalls liebt es doch, Wunder zu tun.

Mit dieser Erwartung kann ich gut schlafen.

 

Eine gute Nacht also

wünscht Angela Fuhrmann, Ev. Pfarrerin in Gotha


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