04.12.2018
Hinter Türen

Die Adventskalender in meiner Kindheit waren gefüllt mit großen Erwartungen und kleinen Schokolade-Stückchen.

Acht Geschwister waren wir. Und es gab einen Adventskalender für alle: An einem langen Schleifenband hingen vierundzwanzig beklebte Streichholzschachteln, in jeder ein Stück Schokolade – damals eine Rarität, eine Kostbarkeit. Vierundzwanzig Stück Schokolade für acht Kinder in vierundzwanzig Tagen.

Abends wurden am Adventskranz die Kerzen angezündet. Wir saßen zusammen und haben gesungen. Es geschah nichts Besonderes und es war doch besonders schön: Die alten Adventslieder... das Kerzenlicht... diese Duftmischung aus Kerzenwachs und Fichtenzweigen...

Der Höhepunkt war dann, wenn eine Adventskalender-Schachtel geöffnet wurde. An jedem Abend war jemand anders dran, immer schön der Reihe nach. Jedes Kind hatte also dreimal in der Adventszeit das Glück, ein Schokoladenstück zu bekommen.

Aber irgendwie lag in allen Schachteln und allen Adventstagen für mich sowas wie Erwartung und Vorfreude. Nicht nur auf Schokolade, sondern auf irgendetwas göttlich Schönes, Unbeschreibliches... 

Das ist so geblieben. Auch wenn ich längst so viel Schokolade essen kann, wie ich möchte:

Ich liebe die Adventszeit.

Ich liebe es, Adventskalender-Türchen zu öffnen.

Ich liebe die Farben, die Düfte, die Lieder.

Ich liebe das Freuen mit den Anderen.

Und in allem diese Advents-Erwartung, die wieder mein Herz erfüllt.

Eine gute Nacht

und morgen einen unerwartet schönen Adventstag

wünscht Angela Fuhrmann,

Ev. Pfarrerin in Gotha


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