28.06.2022
Jill, Bridget und Ted

Jill ist 73 Jahre und voller Energie. Wenn sie lacht, dann leuchten ihre Augen. Bridget ist Mitte 60. Sie ist, was ich mir unter einer englischen Lady vorstelle. Schickes Sommerkleid, vollendetes Makeup, die Handtasche am Arm. Und eine Freundlichkeit, der man sofort erliegt. Und dann ist da noch Ted, jetzt im Ruhestand, früher mal Pfarrer. „Oh yeah!“, das sagt er immer, wenn er von etwas begeistert ist.

Die drei gehören zu einem Gebetskreis, der sich einmal im Monat trifft. In einem Gemeindehaus in der Nähe von Worcester. Da, wo die berühmte Worcester-Sauce herkommt. Erst mal gibt es – typisch englisch –Tee und Kaffee! Und nach einer kurzen Schwatzrunde beginnt, wozu die Runde zusammengekommen ist. An einer Tafel wird gesammelt, was jedem und jeder so auf dem Herzen liegt.

Und dann beginnen Jill, Bridget, Ted und die anderen reihum zu beten: Für ukrainische Familien, die in England ankommen, für Regen, da wo er gebraucht wird, um Hilfe, wo Fluten alles wegspülen, für den Kollegen, dessen Frau gerade an Krebs verstorben ist, für die Spendenaktion zugunsten des neuen Fußbodens in der Kirche und für Jenny, dass sie sich gut von ihrer Operation erholt.

Was schwer und was schön ist im Leben – in ihrem Beten kommt es einfach zusammen. Und ich spüre: “Oh yeah”: Gott ist da. Gott hört. Gott hilft.

Und gehe nach diesem Abend mit einem ganzen Sack voll Trost und Hoffnung zu Bett. Eine gute Nacht wünscht Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.


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