07.04.2023
Karfreitag

Karfreitag. Das althochdeutsche Wort Cara bedeutet Trauer. Trauerfreitag. Trauerfreitag? Der Sohn Gottes stirbt einsam am Kreuz. Er geht hinab in die Dunkelheit. Und die färbt sich noch finsterer als sonst. In den Augen mancher Zuschauerinnen und Zuschauer ein völlig sinnloser Tod. Ein sinnloser Tod. Sinnlos sterben auch die vielen unschuldigen Zivilisten an den Kriegsorten der Welt.

Als Jugendlicher habe ich immer gedacht: “Klar, sterben muss jeder irgendwann“ und der Tod hat für mich eigentlich gar keine Rolle gespielt. Und das eigene Sterben, das schon gleich gar nicht.

Es musste wohl erst mein Klassenkamerad plötzlich sterben und kurz darauf noch meine geliebte Großmutter. Erst da hab‘ ich mir Fragen zum Thema Tod gestellt: „Ist mit dem Tod alles vorbei? Wo sind die Toten jetzt? Und wo werde ich sein, wenn ich einmal sterbe?“

Ein älterer Mitschüler hat mir in einem ziemlich ernsthaften Gespräch von Jesus erzählt. „So, wie deine Liebsten in das Totenreich gegangen sind, so ist auch schon Jesus dorthin gegangen. In das Totenreich!

Gottes Sohn selbst im Totenreich? Das heißt doch: Es gibt keinen Ort mehr, an dem Jesus nicht mit uns wäre. Und mit unseren Liebsten. Das glaub‘ ich tatsächlich! Gott ist da. Überall. Auch im Tod. Was für ein Trost. Und deshalb ist Karfreitag für mich nicht nur Trauertag.

Eine gute Nacht und viel Zuversicht wünscht Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch


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