27.04.2022
Klassentreffen

Endlich dieses Klassentreffen. Vor 41 Jahren haben wir uns zuletzt gesehen.

Wir treffen uns in einer Kneipe. Essen, trinken, lachen, staunen, erzählen! „Na, Knolli, jetzt gehören wir auch zu den alten Säcken“ sagt mein damaliger Banknachbar Udo. Jipp, sag‘ ich. Und die heutigen Badspiegel sind auch nicht mehr das, was sie `mal waren.

Was ist nicht alles in den letzten Jahrzehnten passiert! Wir tauchen darin ein: Armee, Beruf, Mauerfall, Reisen, Familie. Und immer wieder die Zwischenrufe: Mensch, weißte‘ noch, damals auf der Klassenfahrt? Andrea, warst du wirklich in unseren Sportlehrer verliebt? Bei allem Erzählen habe nicht nur ich das Gefühl, in der Birne jung geblieben zu sein. Trotz aller Alterserscheinungen!

Und dann fragt mich Udo: Hast du Angst vorm Altwerden? Gute Frage. Je älter ich werde, umso häufiger stelle ich sie mir: Hab` ich Angst vorm Altwerden? Ne, eigentlich nicht. Ich muss auch nicht mehr jede Party mitnehmen. Dankbar bin ich für mein Leben.

Es stimmt, was die Bibel sagt: Alles hat seine Zeit. Das heißt für mich: Ich muss nicht immer dafür sorgen, dass mein Leben ein einziger Brüller ist. Und manch Eintöniges gehört zum Leben dazu.

Alles hat seine Zeit-wilde Partys von damals genauso wie mein heutiges, gelassenes Leben: Mit Kaffee auf dem Balkon, einem guten Buch, das Genießen der Sonne.

Alles hat seine Zeit.  Das geht nur über das Älterwerden. „Ja, Udo, wir gehören zu den alten Säcken!“

Gott sei Dank, sagt Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch


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