29.04.2022
Konfirmation

Bald ist Konfirmation in meiner Thomasgemeinde. In einem festlichen Gottesdienst sagen Mädchen und Jungen öffentlich und laut, dass sie sich als Christinnen und Christen verstehen. Sie bestätigen: Gut so, dass ich als Kind getauft wurde. Confirmare heißt Taufbestätigung.

Im Gottesdienst beten wir dann mit Worten aus einem alten Lied, aus Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“. Dabei wird Gott mit einem Hirten und wir mit Schafen verglichen. Zugegeben: Wer will schon gerne mit einem Schaf verglichen sein. Das ist doch eher eine Beleidigung: “Du Schaf“ höre ich dann, wenn ich mich irre und etwas falsch mache.

Ich bin kein Schaf, aber Gott als Hirte, der ein Auge auf mich hat? Das geht schon eher. Ein behütendes, ein schützendes Auge. Das finden meine Konfirmandinnen und Konfirmanden gut.

Aber: Braucht es für einen Schutz nicht auch Einschränkungen? Frag ich mich. Der Beter dieses Psalmes sieht das anders: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.“

Manchmal verhalte ich mich wie ein Schaf und eingeschlagene Wege stellen sich für mich am Ende als Holz- oder Irrweg heraus. Das ist dann wie ein finsteres Tal. Aber Gott verbietet mir keinen Weg, den ich im Leben ausprobiere. Vielmehr möchte Gott dabei sein, mitgehen. Und wenn`s ganz dicke kommt, sogar trösten.

Das ist eine große Freiheit, bei Gott auch mal Schaf sein zu dürfen, findet Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch


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