09.11.2018
Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit

9. November. Was man nicht glauben kann, kommt zusammen an diesem Tag. Steine, die in Schaufenster fielen, Hassparolen gefolgt von Mord und Mauern, die zwischen Menschen fallen und uns zum Glück vereinten. Was man nicht für möglich hält, kommt zusammen an diesem Tag. 9. November 1989 und 1938.

In Altenburg sind wir heute einen Weg durch die Stadt gegangen, vorbei an Häusern, in denen einst jüdische Mitbürger gewohnt haben. Vorbei an der Stelle, wo es einst eine Synagoge gab. Heute gibt es dort nur noch eine Bronzetafel, die auf das Gotteshaus hinweist. Nicht mehr. Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, heißt es in der Bibel. Die Wahrheit reden. Immer wieder. Auch, wenn es schmerzhaft ist. Die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte erzählen, gerade an einem Tag wie heute, weil wir freie Menschen sind und verantwortlich für unser Zusammenleben. Es gibt Menschen, die sagen, hört doch mal auf, immer wieder von diesen Jahren unter Hitler zu erzählen. Deutschland sei mehr als das. Ja, denke ich. Dieses Land ist mehr als das, aber es ist eben auch das. An keinem Tag wird uns das so bewusst, wie heute. ein Tag, an dem alles zusammen kommt, das Grausamste und das Schönste.

Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. Worte aus dem Epheserbrief, Worte für unser Land und eine Erinnerung für unsere Gemeinschaft.

Kommen Sie gut durch die Nacht, Ihre Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land

 


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