11.02.2021
Medizin nach Psalmen

Wie schön, dass sie wieder hier sein kann! Einfach nur in der letzten Bank sitzen. Nach vorn schauen und das vertraute Bild genießen, die Blumen, die Kerzen, die aufgeschlagene Bibel...

Oder einfach die Augen schließen und auf die Stille lauschen. Die nach Geheimnis klingt, nach Wärme und nach Ewigkeit.

Wie oft hat sie diese Kirche offen gehalten für Touristen und andere Gott-Sucher! Und was für interessante Gespräche sich dabei ergeben haben!

Sie hat immer gern erzählt von den Herzögen, die früher hier gebetet haben. Von Luther, der hier gepredigt hat. Und von der Gemeinde, die hier lebendig ist.

Manchmal, wenn niemand da war, wenn sie ganz allein war in der großen Kirche, dann fielen ihr die Worte eines alten Pastors ein: Nutze die Pausen und lerne ein gutes Wort aus der Bibel auswendig. Das gehört dir dann wie ein Schatz.

Sie hat das einfach so gemacht. Sich immer mal eine Zeile rausgesucht, und sie mehrmals wiederholt:

HERR, dir vertraue ich, sei mir ein starker Fels.

HERR, dir vertraue ich, sei mir ein starker Fels.

HERR, dir vertraue ich...

Und nun war sie so froh über diesen Schatz! Die Wochen in der Klinik waren ja nicht leicht, die Ungewissheit, das Ausgeliefert-Sein. Aber diese Bibel-Worte haben ihr immer wieder gutgetan:

HERR, dir vertraue ich, sei mir ein starker Fels.

... sei mir ein starker Fels.

Hier, in der letzten Bankreihe, klingt es selbst geflüstert kraftvoll.

Eine gute Nacht und eine gute Portion Gottvertrauen

wünscht Angela Fuhrmann, ev. Pfarrerin in Gotha


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