17.11.2022
Mein Garten

Ich liebe ja meinen Garten. In diesem Jahr sind mir übrigens neben Tomaten und Gurken erstmals auch sonnengelbe Paprika geglückt. Und wie groß die waren!

An einer anderen Stelle meines Gemüsebeetes hatte ich Möhren und Radieschen ausgesät. Endlich kam das erste Grün! Hab ja auch lange genug darauf gewartet und viel gegossen. Allerdings: Das, was da so aus dem Boden sprießt, sieht anders aus als erhofft. Ein komisches Grün! Falscher Samen? Oder wohlmöglich Unkraut?

Na gut, okay, denke ich, nichtsdestotrotz gieße ich erst mal alles weiter. Und siehe da: kleine weiße Köpfe zeigen sich eines Tages aus der Erde. Ha, es ist Fenchel! Dabei habe ich den gar nicht gesät. Fenchel als ungewollte Zugabe, nicht schlecht! Zum Glück habe ich mit Unkrautjäten gewartet.

Mit Unkraut ist es wie mit unangenehmen Menschen. Das kenne ich aus meinem Leben. Da rempelt mich jemand an oder ich höre eine blöde Bemerkung. Und schon denke ich: ‚So ein Idiot‘ und in Gedanken bin ich mit demjenigen „fertig“.

Dabei kenne ich den gar nicht. Aber mein Bild von ihm ist bereits fertig. Und oft falsch. Ganz voreilig!

Ist es da nicht besser, meinem Gegenüber eine Chance zu geben? Da steckt bestimmt mehr Genießbares drin als ich denke. Und dann muss ich mich auch nicht über vermeintliches Unkraut ärgern.

Eine gute Nacht wünscht Pfarrer Christoph Knoll aus Erfurt und evangelisch


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