31.10.2019
Mensch von Gottes Gnaden

In God‘s mercy there is no border. Gottes Gnade kennt keine Grenze.

Den Satz habe ich mitgenommen. Aus Bradford, einer multikulturellen Stadt in Mittelengland. Aus einem Gottesdienst, in dem wir mit der Augustinerkantorei aus Erfurt gesungen haben.

Ein Satz, der seit dem in mir gärt und rumort. Denn so banal, wie er daherkommt, ist er nicht. Überhaupt nicht leicht zu leben. Gerade da, wo im Miteinander rote Linien überschritten werden. Wo Hass in Gewalt umschlägt, tödliche Gewalt. Da gewinnt der Satz an Schärfe: Gottes Gnade kennt keine Grenze, jedem Menschen gebührt Achtung und Respekt. Wie kann das gehen?

In Bradford leben Christen, Muslime, Sikhs, Hindus und Juden friedlich zusammen. Es ist möglich! Du triffst Menschen mit farbigen Saris, englischen Schulinformen, Kaftanen, Frauen mit und ohne Kopftuch. Es ist nicht der Himmel auf Erden. Probleme gibt es reichlich. Es geht um Arbeitsplätze, Kitas, sozialen Wohnungsbau.

Und zugleich begegnen sich Menschen auf dem „Pfad des Glaubens“. Einmal im Monat lädt die anglikanische Kirche dazu ein. Ein Weg, der die Menschen verbindet. Sie gehen von der Kirche zur Moschee, weiter zum Tempel und zur Synagoge. Sie reden und essen miteinander. Sie sehen einander an. Sehen tiefer.

Du und ich - Mensch von Gottes Gnaden. Einzigart. Geschaffen, um einander zu verstehen und zu lieben.

Erinnert an diesem Reformationstag Pfarrerin Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.


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