18.04.2016
Namen

Mia, Emma, Ben und Jonas. Jeder Mensch trägt einen Namen. Einen, den er sich nicht ausgesucht hat. Mit ihm werden wir von klein auf gerufen. Wenn wir unseren Namen hören, wissen wir: Aha, ich bin gemeint.
Mir begegnen häufiger Menschen, deren Gesicht ich kenne, aber deren Namen mir einfach nicht einfallen will. Dann weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Irgendwie winde ich mich heraus, um nicht in Verlegenheit zu geraten.
Einen Menschen mit seinem Namen ansprechen zu können, bedeutet, ihm Wertschätzung zu schenken. Es zeigt, der andere ist mir wichtig. Und er ist einmalig, unverwechselbar.
In jedem Leben gibt es Momente, in denen das Nennen des Namens einen besonderen Stellenwert bekommt.
Bei der Geburt nennen Vater oder Mutter den Namen ihres Kindes zum ersten Mal. Ein wunderbarer Augenblick. Bei der Taufe wird der Name des Täuflings genannt. Das ist das Zeichen, dass Gottes Zusage dem Kind oder dem Erwachsenen ganz persönlich gilt. Bei der Hochzeit werden die Eheleute mit ihrem Namen gefragt, ob sie zueinander Ja sagen wollen. Das heißt, so, wie du bist, bist du einzigartig für mich. Und auch am Ende des Lebens, wenn ein Mensch beerdigt wird, wird noch einmal der Name genannt. Das zeigt, wir vergessen dich nicht. Besondere Namensmomente.
Ich trage einen Namen. Ich bin einzigartig. Etwas ganz Besonderes. Mich daran zu erinnern, tut mir gut. Die Erinnerung nehme ich mit in diese Nacht.
Schlafen Sie gut. Das wünscht Ihnen Pfarrerin Dorothee Land von der evangelischen Kirche aus Erfurt.


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