08.07.2021
Ortrud

Sie liebt ihn immer noch, nach all den vielen Jahren. Auch wenn die Krankheit ihn stark verändert hat. Manchmal erkennt er sie gar nicht mehr. Aber neulich sagte er: „Wenn ich dich nicht hätte!“ Und das hat ihr gut getan.Zuhause konnte sie ihn nicht mehr pflegen, da fehlte ihr die Kraft dazu. Sie war dann froh, als sie einen Platz im Pflegeheim für ihn bekam. Er ist dort gut aufgehoben. Sie besucht ihn fast jeden Tag. Sie weiß, dass er auf sie wartet. Wenn es nicht regnet, fährt sie ihn dann im Rollstuhl spazieren. Ab und zu darf sie mit in sein Zimmer. An manchen Tagen erzählt er Sachen, die kann sie nicht verstehen. Da sind seine Gedanken weit in der Vergangenheit. Aber dann sieht sie wieder sein Lächeln und weiß, dass er sich über sie freut. Ihre Liebe hält ihn am Leben. Das weiß sie. Das gibt ihr die Kraft, sich jeden Tag wieder aufzumachen, auch wenn ihr manchmal nicht danach ist. Wie es weiter geht? Sie denkt nicht darüber nach. Gott wird für sie beide sorgen. Darauf hofft sie.

Eine behütete Nacht wünscht ihr und uns allen Pastorin Katarina Schubert von der evangelischen Kirche in Kamsdorf.


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