25.06.2021
Raumfahren hilft

Vor 60 Jahren flog Juri Gagarin ins Weltall. Davor war Laika, die Hündin, schon in der Umlaufbahn; sie verendete aber im Orbit. Die Amerikaner schickten Affen auf Testflüge. Doch erst die Straßenköter Belka und Strelka umrundeten die Erde und kamen heil zurück. Viele Versuche und neun Jahre später ging der erste Mensch auf dem Mond spazieren. Seitdem waren fast 600 Personen im All. Sie alle haben die Welt von oben gesehen. Bei Gagarin hieß es, er ist der erste Mensch, der die Welt so sieht wie Gott. Wir heute haben den Blick von außen nicht. Aber die Welt so sehen wie Gott, das können wir auch von hier unten. Wir können seinen Blick erahnen – beim Spaziergang oder wenn wir im Garten stillstehen und die Natur so anschauen, als hätten wir sie eben ins Leben gerufen. Bildlich wird das in der Bibel erzählt: Gott schuf Land, Wasser, Pflanzen, Vögel und Fische. Schließlich modelliert er den Adam. Und haucht ihm das Leben ein, in die Nase, behutsam. Adam heißt übersetzt Mensch. Denn jeder Mensch ist damit gemeint. Gott hat sich uns alle gewünscht. Jede einzelne, jeden einzelnen. Er schaut uns an, nicht distanziert von einer hohen Wolke. Sondern wie ein Gärtner seine Gewächse betrachtet, voller Liebe und Neugier. Meine größte Hoffnung ist, dass irgendwann jemand anfängt, diesen Blick zu erforschen, damit wir ihn uns abschauen und uns gegenseitig so anschauen. Schon mit weniger Aufwand als in der Raumfahrt würden wir damit näher zum Frieden kommen. Bis die Wissenschaft soweit ist, übe ich den Blick einfach weiter.

Dass Ihnen höchstens der Sandmann was in die Augen streut und Sie tagsüber einen offenen Blick behalten, wünscht Milina Reichardt-Hahn, evangelisch und Pfarrerin in Fambach


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