19.12.2022
Schluss mit lustig

Gestern Abend ging die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zu Ende.

Da war die deutsche Fußballnationalmannschaft längst schon zu Hause.

Sportlich war diese WM aus deutscher Sicht gelinde gesagt ohnehin eine Katastrophe.

Aber mehr noch als über den sportlichen Misserfolg wurde über politische Fragen gerungen.

Sie erinnern sich:

Die unwürdigen Bedingungen für die Arbeiter bei Bau der Stadien,

das verstörende Ringen um eine Kapitänsbinde und den Umgang mit Vielfalt und Toleranz.

Nach der Meisterschaft ist vor der Meisterschaft.

Schon 2024 steht die Europameisterschaft in Deutschland ins Haus.

Bis dahin können wir vor der eigenen Haustür kehren.

In wenigen Wochen startet in Deutschland die Bundesliga in die Rückrunde.

Da mangelt es wahrlich nicht an politischen Bekenntnissen zu Vielfalt und Toleranz,

aber das wahre Leben sieht in den Stadien und auf den Rängen oft anders aus.

Noch immer fällt es in Deutschland schwer,

wenn Fußballer sich offen als schwul outen.

Noch immer sind Rassismus und Gewalt in den Stadien an der Tagesordnung.

Nun muss man sagen: Der Fußball selbst ist nicht das Problem,

aber der Fußball bringt so manche Probleme in unserem Land ans Licht.

Und da gehören sie hin.

Probleme gehören ins Licht.

Das war das Gute an Katar.

Und das ist die Hausaufgabe jetzt.

Hinschauen, reden. Ja – auch in den Stadien. Aber auch an den Stammtischen.

Respektvoll und am besten gut informiert.

Da geht’s dann sicher hart zur Sache

und da sind nicht nur Spielerinnen und Spieler,

da sind wir alle gefragt.

Raus aus der Zuschauerrolle, rein in die Debatte!

Dann können wir uns freuen auf die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land.

Findet Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.


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