16.01.2023
Über Martin Luther King hinaus

In den USA ist heute Martin Luther King-Tag. Martin Luther King war Pastor einer Baptistengemeinde und hat sich eingesetzt für die Rechte der schwarzen Bevölkerung. Dafür hat er den Friedensnobelpreis bekommen – bald nach seiner berühmten Rede „I have a dream – ich habe einen Traum“. Leider sind seine Ideen bis jetzt, 60 Jahre später, zum Teil Traum geblieben. Natürlich ist ein wichtiger Schritt getan, wenn – wie er das im Blick auf die US-amerikanische Geschichte gesagt hat – „die Söhne von früheren Sklaven mit den Söhnen von früheren Sklavenbesitzern an einem Tisch zusammensitzen“. Aber was, wenn es um Auseinandersetzungen geht? Leuten, die sich kennen und die viel Zeit miteinander verbringen, fallen ihre unterschiedlichen Hautfarben oft gar nicht mehr auf. So wurde es mir als Deutscher mit dunklerer Hautfarbe jedenfalls schon manchmal gesagt. Wenn ich dagegen irgendwo negativ auffalle, sagen wir, im Zug, wenn ich dort in der Ruhezone telefonieren würde, dann würden die Leute das doch wieder an der Hautfarbe festmachen und sagen: „Typisch Ausländer! Kommen hierher und halten sich nicht an die Regeln.“ Dabei verhalten sich „weiße“ Deutsche an der Stelle oft ebenso falsch, mit der Hautfarbe hat das rein gar nichts zu tun. Dass Menschen sich nicht nach dem Äußeren beurteilen, sondern nur nach ihrem Charakter, wie Martin Luther King das erträumt hat, wäre sehr schön. Wirklichkeit ist es häufig noch nicht. Gott sei Dank sieht Gott unser Herz an! Schon jetzt.

Schlafen Sie gut, wünscht Ihnen Milina Reichardt-Hahn, evangelisch und Pfarrerin in Fambach


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